Zwei in Solo

Ella Janus

Klappentext:
Sie stammen aus zwei Welten, und doch verbindet sie die gleiche Sehnsucht: ganz sie selbst zu sein. Als Sophie und ihr ehemaliger Schüler Milo nach Jahren wieder aufeinandertreffen, fühlen sie sich sogleich zueinander hingezogen. Dabei sind sie so verschieden – sie, die gelernt hat, jedes Gefühl zu unterdrücken, und er, der in ein Leben voller Gewalt und Machtkämpfe geboren wurde. Als sie bereit sind, sich wirklich aufeinander einzulassen, wird aus Sophie und Milo endlich Solo. Doch ihre kleine Welt ist dem Untergang geweiht, wenn die beiden ihre Vergangenheit nicht hinter sich lassen können.

Rezension:
Da ich nicht weiß ob ich meine Gefühle in dieser Rezi wirklich so rüber bringen kann, wie ich es gern möchte, will ich euch ein zwei Beiträge von mir zeigen, die ich nach dem Lesen der Autorin schickte.
Sie beinhalten am Besten, wie mir die Story gefallen hat: Wow, ich bin emotional gerade irgendwie geflasht. Was für eine schöne Geschichte! Für mehr reichen meine Gedanken gerade nicht. Danke für diese Liebesgeschichte

Liebe zu sich selbst. Liebe zu einer anderen Person. Liebe zum Leben. Wieder einmal lässt du mich nachdenken über den Sinn des Lebens. In so vielen Momenten habe ich mich selbst entdeckt. In so vielen Momenten habe ich wieder einmal festgestellt, wie wertvoll meine Beziehung zu meinem Mann ist. Danke, diese Gefühle wird nur verstehen, wer dieses Buch gelesen hat

Zwei, die unterschiedlicher wohl kaum sein können. Zwei, die in verschiedenen Welten leben und sich trotzdem näher stehen als viele andere. Zwei, die mit sich selbst und ihrer Vergangenheit kämpfen, aber auch mit ihrer Gegenwart. Zwei, die zusammen sind und doch irgendwie auch nicht. Zwei, die von einander lernen. Zwei, die ihren gemeinsamen Weg finden müssen…

Sophie und Milo…
Zwei sehr komplexe Figuren, bei deren Entstehung, nichts dem Zufall überlassen wurde. Beide mit sehr viel Tiefe.
Begeht man den Fehler und betrachtet Milo nur oberflächlich, wird man schnell eines besseren belehrt. Milo ist sehr komplex in seinem Denken und Beobachten, dadurch auch sehr interessant. Er hat so viele Ecken und Kanten, das man zu Beginn der Story nicht glauben kann, dass das ein gutes Ende nehmen wird. Immer wieder habe ich mich beim Lesen gefragt, wie das wohl weitergeht.
Sophie, die eigentlich eine sehr beherrschte Frau ist, und alles eher zart und leise tut, findet in Milo den Menschen, der ihr die Chance gibt, sie selbst zu sein. Der ihr wahres ICH aus ihr heraus kitzelt, und das macht auch sie sehr interessant.

Der Hintergrund bzw. die Themen die in dieser Geschichte anklang finden, sind gut gewählt und in die Story eingebaut.
Geht es doch sehr viel um Angst und Hoffnungslosigkeit, Fehlen von Vertrauen, Aufbauen von Mauern um sich herum, sich schützen. Schützen vor physischen, aber auch psychischen Angriffen.
Zeitweise ist es ein aufreibendes Hin und Her, mal läuft es ganz gut für beide in eine Richtung, dann entfernen sie sich wieder von einander – jeder geprägt durch seine eigene Angst.

Der Schreibstil ist mitreißend, das Buch hat mich auf den ersten Seiten gefangen genommen und erst am Ende wieder frei gelassen.
Die Story ist sehr gut aufgebaut, hat einen angenehmen Spannungsbogen und irgendwie ging es mir wie Sophie und Milo, die stellten irgendwann fest, das sie Schmetterlinge im Bauch haben. Seit wann, kann sich keiner erinnern? Und genauso ging es mir beim Lesen, da war immer diese Anspannung während des Lesens. Und irgendwann diese Liebe für die Charaktere.
So viel Lyrik, Gefühl und Poesie zwischen den Zeilen/ in dem Gesagten…

Ein für mich sehr schöner Moment in diesem Buch?
Als die Autorin mein absolutes Lieblingsgedicht zum Besten gab. Ich denke, es ist kein Spoilern wenn ich es erwähne. Es hat mich auf jeden Fall noch ein bisschen mehr geflutet, als die Geschichte eh schon …
Bei dem Gedicht geht es um „Der Panther“ von Rilke. Ich hab es mal, gelesen von Otto Sander, gehört, und mich damals direkt darin verliebt. Und immer wenn ich diese Zeilen lese, dann klingt seine Stimme in meinem Kopf nach.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung, wenn ihr in einer Liebesgeschichte nicht immer nur diesen momentanen Standard von Bad Boy, Millionären und Reich und Schön,  lesen wollt.
Kurzweilig, mitnehmend, berührend, nachklingend!

Rezensentin:
Antje Chilla
Quelle: https://www.lesenimdunkeln.de/2019/zwei-in-solo/?fbclid=IwAR1HlI3-9gsOMFv6aliVHtA9hoORjbeIDt8GBHYn5O-Pi2Rs1YmlcdXcGGU