Plätzchen, Glühwein und Co.! Wie man als Veganer kulinarisch die Weihnachtszeit begeht.

Ich möchte hier einen kleinen Einblick geben, wie man die weihnachtliche Zeit, auch ohne tierische Produkte, lecker genießen kann. Ohne zu verzweifeln, oder gar die Wohlfühlpfunde zu vernachlässigen.

Oft ist es so, dass viele bei dem Wort „vegan“ zusammenzucken. Und Weihnachten in diesem Zusammenhang ist wohl kaum vorstellbar. Der Glühwein scheint zwar gesichert und die Portion Pommes auf dem Weihnachtsmarkt auch, aber ist das nicht trotzdem stressig und unnötig? Was ist mit Plätzchen, diese werden ja schließlich mit Eiern gemacht. Oder was ist mit dem Weihnachtsbraten? So viele Dinge scheinen dann unmöglich und die Völlerei am Ende unerreichbar?

„Was essen Veganer eigentlich zu Weihnachten?“ – “Den Baum?!”

Ich weiß nicht warum, aber wenn ich an etwas typisch Weihnachtliches denke, dann fällt mir als erstes der Glühwein ein. Das wohl meist getrunkene Getränk zu dieser Zeit, zumindest bei einem Weihnachtsmarktbesuch. Der Glühwein ist, wie vielleicht vermutet, leider oftmals gar nicht vegan. Was daran liegt, dass zur Klärung von Weinen oft Eiweiß aber auch tierische Proteine aus Gelatine und Fischblase verwendet werden. (Was übrigens bei vielen Säften auch der Fall ist.) Da das Thema vegan aber immer mehr an Bedeutung gewinnt, gibt es mittlerweile auch veganen Glühwein und Säfte. Bisher hatte ich das Glück, immer einen leckeren Punsch auf dem Weihnachtsmarkt zu ergattern, und man muss auch nicht immer nachfragen, da vieles gekennzeichnet wird.

„Ich trinke nur Glühwein von glücklichen Glühen!“

Bild: Diana Magictimes

Bevor ich mich allerdings auf die Suche nach dem Getränk begebe, brauche ich erstmal eine Grundlage. Aber auch der Hunger treibt mich meistens zuerst zum Essen. Mein Geheimtipp sind neben Pommes, welche im Pflanzenfett frittiert werden, leckere Kartoffelpuffer. Die meisten machen ihre Rohmasse ohne Ei. Im Apfelmus ist meistens auch der nötige Zucker, welcher die Pfunde wachsen lässt. Aber auch mit Zimt und Zucker ist diese Leckerei einfach köstlich. Gebrannte Mandeln, Obstspieße mit Zartbitterschokolade aber auch herzhaftes, wie Suppen oder Pilzpfannen, sogar vegane Burger, lassen den Weihnachtsmarktbesuch auf jeden Fall lecker werden. Am besten man fragt sich durch die Stände, ob versteckte Butterfette, oder andere tierische Produkte enthalten sind. Manchmal wird man überrascht und es gibt mehr, als man erwartet hat. Neben veganen Ständen auf einem herkömmlichen Weihnachtsmarkt, gibt es mittlerweile sogar schon reine vegane Weihnachtsmärkte. Bei PETA ZWEI findet ihr eine Liste. Vielleicht ist ja auch einer in eurer Nähe.

„Da geht man leichtfertig auf den Weihnachtsmarkt und kommt leicht fertig wieder heim!”

Aber nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt bekommt man weihnachtliche Köstlichkeiten. In gut geführten Supermärkten gibt es sehr viel was man als Veganer genießen kann. Vom Lebkuchen, über Stollen oder Spekulatius. Fast alles ist dabei. Und die meiste Zartbitterschokolade ist ebenfalls frei von tierischen Produkten. Was ich nicht bekomme, mache ich selbst. Frische Waffeln aus dem Waffeleisen mit heißen Kirschen schmecken zu Hause sowieso am besten.

Die Plätzchendose sollte natürlich für kalte Wintertage prall gefüllt sein. Kein Problem! Einfache und schmackhafte Rezepte findet man zu Hauf im Netz. Mürbeteigplätzchen, Doppeldecker, Vanillekipferl, bisher habe ich alles gefunden und für gut befunden. Bei den Streuseln sollte man darauf achten, dass man keine mit Karmin eingefärbte nimmt. Dieser Farbstoff wird nämlich aus Cochenilleschildläusen gewonnen. Wer seine Doppeldeckerplätzchen gerne mit Schokoaufstrich mag, der wird ein wahres Paradies an Cremes mit veganem Logo finden.

„A Plätzchen a day, keeps the Weihnachtsstress away.”

Zur Vorweihnachtszeit gehört auch ein Adventskalender! Die veganen können simpler eigentlich nicht sein. Man kann sie selber befüllen, aber auch kaufen. So gibt es mittlerweile sogar welche mit Schokolade, die genauso schmeckt, wie ich sie aus der Kindheit in Erinnerung habe. Oder wie wäre es mit einem Gewürzkalender oder einem Teekalender. So viele Möglichkeiten, sodass jeder das passende Türchen öffnen kann.

Bild: Diana Magictimes

Das wohl hektischste, aber auch schönste kulinarische Event findet an Heiligabend oder an den Weihnachtsfeiertagen statt. Es wird groß für die Liebsten gekocht. Auch dabei braucht man nicht verzweifeln. Ja, die Würstchen fallen weg, der Kartoffelsalat bleibt ohne Speck und Eier. Der Weihnachtsbraten ist eher vom Tofutier und das Rotkraut muss ohne Schmalz vor sich hin köcheln. Bei uns duftet es trotzdem nach Weihnachten. Denn alles kann man lecker veganisieren und das ohne großen Aufwand. Sogar eine Weihnachtstorte steht auf dem Tisch. Und wenn das Christkind oder der Weihnachtsmann die Glöckchen läutet, dann sind wir sowieso alle gleich unterm Weihnachtsbaum. Satt und vor allem glücklich.

„Es geht nicht darum, was unter dem Weihnachtsbaum steht, sondern wer drum herumsteht.”

Geschrieben von: Diana Magictimes