Schon seit Wochen werden Lebkuchen verkauft und viele Leute haben bereits die passenden Geschenke besorgt. Das sind sichere Zeichen dafür, dass Weihnachten vor der Tür steht. Doch was macht Weihnachten zu etwas Besonderem?
Genau, Traditionen!
Sie geben uns erst das warme Gefühl, das in uns aufkommt, wenn wir an die christliche Zeit denken. Die meisten Traditionen verbinden uns mit unseren Familien. So gut wie jeder von uns hat eine und sei es nur das jährliche Essen am Weihnachtstag, wo sich die Verwandten versammeln und der leckere Geruch des Essens in der Luft hängt. Doch was gibt es noch für Bräuche?
Altbekannte Traditionen, die jeder von uns kennt
Der alljährliche Besuch auf dem Weihnachtsmarkt gehört für so gut wie jeden von uns dazu. Sobald es kalt draußen wird, kuscheln wir uns in warme Kleidung, warten womöglich auf die Abenddämmerung oder machen uns bereits am Tage auf den Weg, um von Stand zu Stand zu schlendern. Glühwein, Eierpunsch, heiße Schokolade, Bratwürste, Bratäpfel, gebrannte Mandeln und viele weiteren Leckereien können wir kaum widerstehen. Kein Wunder, sie schmecken göttlich!

Spätestens nach dem ersten Weihnachtsmarktbesuch bekommen wir Lust auf die ersten selbstgemachten Kekse. Die ein oder anderen haben womöglich bereits ihre altbekannten Rezepte, die sie jedes Jahr herausholen. In nur wenigen Stunden riecht es im gesamten Haus wie in einer Weihnachtsbäckerei. Ein echt himmlischer Geruch, der unsere Mägen knurren lässt.
Steht dann der Heiligabend vor der Tür, erwischen wir uns wieder dabei, wie wir jährlich unseren Gewohnheiten nachgehen: Kartoffelsalat mit Bockwürsten ist ein Klassiker, den viele gern zu Mittag essen. In Polen hingegen ist es normal nur eingelegten Fisch in Biersauce und zwölf Gerichte zu essen. Das geht auf die zwölf Apostel zurück.
Der ein oder andere von uns beginnt erst jetzt mit dem Baumschmücken. Die Lichterkette (oder Kerzen), Schleifen, evtl. Lametta und Kugeln werden gemeinsam mit der Familie hineingehängt. Da kommt Weihnachtsstimmung auf! In meiner Familie ist es zusätzlich noch üblich verpackte Schokolade in den Baum zu hängen.

Spätestens nach der Bescherung gehen nicht nur gläubige Familien in die Kirche zum weihnachtlichen Gottesdienst. Für viele gehört es einfach dazu.
Übrigens: Während ein Teil die Bescherung bereits am heiligen Abend durchführt, beginnt sie bei anderen Familien erst am ersten Weihnachtstag. Zurückzuführen ist dies auf die Amerikaner, bei denen das vollkommen normal ist.
Filme für die richtige Stimmung
Es gibt typische Filme, die jedes Jahr laufen. Unter anderem „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oder „Der Polarexpress“. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch Filme schauen, die nicht mehr regulär im Fernsehen laufen, z.B. „Prinzessin Mononoke“, wie es mir eine Leserin berichtete.
In meiner Familie schauen wir zur Adventszeit, über Weihnachten bis zum Neujahr alle Märchen, die nur irgendwo laufen. Wir kennen gefühlt fast schon alle und trotzdem ist es immer wieder schön sie zu sehen, da sie mich in meine Kindheit zurückversetzen.
Außergewöhnliche Traditionen
Doch es gibt auch Bräuche, die nicht jeder kennt und die doch auf ihre Art etwas Schönes sind: Eine Leserin erzählte mir, dass sie eine saure Gurke in den Baum hängt. Wer diese schließlich findet, darf sich über ein kleines Geschenk freuen. Sie wird wohl immer gleich am vierundzwanzigsten gefunden, da natürlich alle darauf brennen sie zu entdecken. Damit sich auch andere Familien an dieser Idee erfreuen können, verschenkt sie beim Wichteln gern so eine saure Gurke.
Eine zweite, bei uns eher unbekannte und dennoch wirklich schöne Tradition gibt es in Polen: Hier beginnt Weihnachten erst mit dem ersten Stern am Himmel, welchen sie deswegen eifrig und voller Freude suchen.
Auch Autoren haben ihre Bräuche
Natürlich sind Autoren Menschen wie du und ich. Die meisten feiern Weihnachten genauso wie wir, aber es gibt auch den ein oder anderen, der spezielle Rituale hat:
Nika S. Daveron zum Beispiel gönnt sich eine Pause und genießt das Fest, ohne an ihren Büchern weiterzuschreiben.
Eine etwas außergewöhnlichere Tradition hat hingegen Luni Ashley Ambrose. Neben dem Schauen der Filme „Hop“ und allen Teilen von „Harry Potter“, kocht sie jedes Jahr etwas doch eher Ungewöhnliches: Letztes Jahr zum Beispiel waren es ein Pfirsich-Hähnchen und ein Rotwein-Kirsch-Hähnchen.
So verschieden wir alle sind, Weihnachten vereint uns. Spätestens zur wohl schönsten Zeit des Jahres finden wir als Familie zusammen und genießen die schönen Momente. Dabei schadet es nicht, sich von der ein oder anderen Tradition inspirieren zu lassen, um zu seiner eigenen zu finden.
Geschrieben von: Celine Trotzek